Normen zur Druckgeräterichtlinie

Die Richtlinie 2014/68/EU (die sog. Druckgeräterichtlinie, in engl. Pressure Equipment Directive - PED) regelt seit 27.6.2014 die Bereitstellung von Druckgeräten innerhalb der EU. Im weiteren Sinne umfasst sie folgende Druckgeräte: 

• Behälter (z. B. Druckbehälter, Kessel)
• Rohrleitungen
• Dampfkessel
• Sicherheitsbauteile (z. B. Sicherheitsventile)
• Druckhaltende Ausrüstungsteile

Die Richtlinie legt die wesentlichen Sicherheitsanforderungen für Produkte fest, die einen maximal zulässigen Druck (PS) von mehr als 0,5 bar aufweisen. Als Vorschrift des sog. "New Legislative Framework" definiert die ATEX-Richtlinie lediglich die grundlegenden Anforderungen – ausführliche technische Spezifikationen dafür werden von den Europäischen Normungsorganisationen CEN und CENELEC im Rahmen harmonisierter Normen erarbeitet. 

Stimmen in weiterer Folge die Druckgeräte oder Baugruppen eines Herstellers mit harmonisierten Normen (oder Teilen davon) überein, "deren Fundstellen im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht worden sind" , so wird für diese Produkte eine Konformität mit den wesentlichen Sicherheitsanforderungen gemäß Anhang I der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU vermutet. Durch das Anbringen der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller schließlich, dass das Produkt den geltenden Anforderungen genügt und ist die sichtbare Folge eines ganzen Prozesses, der die Konformitätsbewertung im weiteren Sinne umfasst.
 

Harmonisierte Normen zur Druckgeräterichtlinie im EU-Amtsblatt

Eine Veröffentlichung harmonisierter Normen als Fundstellen im EU-Amtsblatt zur PED erfolgt in unregelmäßigen Abständen durch sog. Durchführungsbeschlüsse, die das bestehende Verzeichnis harmonisierter Normen zur Richtlinie 2014/68/EU ändern.

Im Rahmen eines solchen Beschlusses werden im Auftrag der Kommission erstellte Normen hinzugefügt. Dies kann im Rahmen neuer Normen erfolgen, für welche eine erstmalige Listung im EU-Amtsblatt erfolgt, oder durch die Aufnahme von direkten Nachfolgedokumenten, wenn die Vorgängernorm nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und an geänderte Anforderungen angepasst werden musste. Eine kurzfristige adhoc-Anpassung kann auch im Rahmen von Änderungsnormen erfolgen, welche nur eine zielgerichtete Anpassung eines konkreten Abschnitt der "Basisnorm" umfassen. 

Mit Aufnahme neuer Nachfolgenormen werden die Vorgänger unter Einräumung einer Übergangsfrist aus dem EU-Amtsblatt entfernt. Diese beträgt derzeit 1,5 Jahre, um Herstellern ausreichend Zeit zur Umstellung auf die geänderten Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen zu gewähren.