Seminar: Sichere Roboter & Cobots

In diesem 1,5-tägigen Seminar erfahren Sie wie Robotersysteme und Cobots (Mensch-Roboter-Kollaboration) sicher gestaltet und in Maschinen und Anlagen integriert werden.

Industrieroboter spielen eine zentrale Rolle in der modernen Produktion, stellen aber auch spezifische Sicherheitsanforderungen an Hersteller, Integratoren und Betreiber. Der erste Teil des Seminars vermittelt Ihnen umfassendes Wissen zur sicheren Integration und zum Betrieb von Industrierobotern- und Anlagen. Sie erfahren, wie Sie typische Gefahrenquellen erkennen, Schutzmaßnahmen planen und die Vorgaben der EN ISO 10218-1 und 10218-2 konform umsetzen können.

Kollaborative Robotersysteme (Cobots) bieten einzigartige Vorteile für die direkte Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Sie erfordern jedoch ein hohes Maß an sicherheitstechnischem Wissen. Im zweiten Teil des Seminars lernen Sie praxisnah, die spezifischen Anforderungen an Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) gemäß ISO/TS 15066 und EN ISO 10218-2 umzusetzen. Von der Risikobeurteilung bis zur Integration in die Produktion erhalten Sie praxisnahes Wissen.

Seminarprogramm

Teil 1: "klassische" Industrierobotik

 

Kurzüberblick rechtlicher und normativer Zusammenhänge

  • Roboterspezifische Rechtsgrundlagen: Welche Pflichten haben Hersteller, Integrator und Betreiber? Klärung der jeweiligen Verantwortlichkeit, um Rechtskonformität und Sicherheit zu gewährleisten.
  • Welche Aufgaben Hersteller oder Integratoren von Robotersystemen nach der Maschinenverordnung in Bezug auf die CE-Kennzeichnung haben, u.a. die bestimmungsgemäße Verwendung und die vorhersehbare Fehlanwendung von Roboteranlagen.
  • Definition und Abgrenzung der Begriffe „Maschine“, „unvollständige Maschine“ und „Gesamtheit von Maschinen“, um Zuständigkeiten klar zu verstehen.
  • Welche Änderungen und neue Inhalte sich durch die Neufassung der Normenserie EN ISO 10218 ergeben.


Technische Anforderungen an die Integration

  • Identifikation der besonderen Gefahren bei Industrierobotern: unerwartete Bewegungen, Zutritt zum Gefahrenbereich, LogOut-TagOut und Gefahren an den Mensch-Maschine-Schnittstellen (Material Entry-Exit).
  • Die Wahl der sicheren Betriebsart: T1, T2, Automatikbetrieb, Zustimmschalter, Sonderbetriebsarten, Lead Through vs. Hand Guiding.
  • Wie trennende und nicht trennende Schutzeinrichtungen an Roboteranlagen einzusetzen sind. Welche Maßnahmen bei schwereinsehbaren Roboterzellen eingesetzt werden können.
  • Anwendung sicherheitsrelevanter Funktionen wie z.B. „Protective Stop“ „Safe Speed“ und Not-Halt.
  • Dem Roboter Grenzen setzen: elektronische Begrenzung des Bewegungsraumes (“SafeZone“) und „Rammschutz“.
  • Welche Anforderung die EN ISO 13849-1 an die funktionale Sicherheit stellt.

Teil 2: Kollaborative Roboterapplikationen (Cobots)

 

Grundlagen der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK)

  • Vorzüge der Mensch-Roboter-Kollaboration im Arbeits- und Gesundheitsschutz.
  • Bauarten von Cobots und heute gebräuchliche Cobot-Modelle. Wo eignen sie sich gut und wo sind sie weniger geeignet oder könnten zur Gefahr werden?
  • Technische Anforderungen an Cobots nach ISO/TS 15066 im Überblick.
  • Kollaborierender Betrieb, Betrieb ohne Schutzzaun oder koexistierender Betrieb: Wo liegen die Unterschiede in den Sicherheitskonzepten?
  • Eine Abgrenzung zu Cobots: Was ist der Unterschied zu Servicerobotern?


Biomechanische Grenzwerte

  • Warum biomechanische Grenzwerte einzuhalten sind.
  • Wie Kraft- und Druckbegrenzung für eine sichere Anwendungen eingesetzt werden und wie diese in der Praxis gemessen werden.
  • Schmerzeintrittswerte, Schmerztoleranzwerte und Grenzwerte für Verletzungen. Wo die gesetzlichen Hürden liegen.
  • Quasistatische (Klemmen) und transiente (Stoßen) Grenzwerte. Worauf es in der Praxis ankommt.


Integration von Cobots in Produktionsprozesse

  • „Cobots sind ungefährlich“ – Mythos oder Realität? Die Besonderheiten bei der Risikobeurteilung von Cobot-Anlagen.
  • Auswahl des richtigen Cobots für die spezifische Anwendung: Auf welche Sicherheitsmerkmale zu achten ist.
  • Konstruktive Besonderheiten: Geschwindigkeit, Kantengeometrie, Anordnung von Bedienplätzen.
  • Anforderungen an Steuerungen und Parametrierung der sicherheitstechnischen Grenzwerte.
  • Welche Dokumente für Cobot-Anlagen an den Benutzer zu übergeben sind.
  • Herausforderungen kollaborativer Anwendungen und praktische Ansätze zur Überwindung – Damit das Cobot Projekt nicht in einer Sackgasse endet.
  • Wiederkehrende Prüfungen beim Endkunden: Wie der Integrator den sicheren Betrieb der Anlage unterstützen kann.
  • Beispiele von Cobot-Anwendungen und Best Practice.

 

Für die Beantwortung von Fragen und für Diskussionen sind Zeiten eingeplant. Die Praxisbeispiele und Fragen der Teilnehmenden beleben den Seminarablauf!

 

Speziell geeignet für

  • Konstruktion, Elektroplanung, Softwareentwicklung und technische Dokumentation
  • Produktsicherheit (CE-Koordinatoren, CE-Beauftragte, Compliance Manager)
  • Projektmanagement und Projektleitung
  • Technischer Vertrieb und Produktmanagement
  • Dienstleistung im Bereich Produktsicherheit
  • Arbeitssicherheit (Fachkraft für Arbeitssicherheit, Sicherheitsbeauftragte)

Organisatorisches

Teilnahmebetrag:

  • € 1150,- zzgl. MwSt (1,5-tägig)
  • Mengenrabatt ab 3 Teilnehmenden aus demselben Unternehmen 
  • Der Teilnahmebetrag enthält die Seminarunterlagen, alle Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung.

Seminarzeit:

  • 1. Tag: 9:00 - ca. 16:30 Uhr
  • 2. Tag: 8:30 - ca. 12:00 Uhr

Unverbindliche Vorabreservierung
Nutzen Sie die Möglichkeit der unverbindlichen Vorabreservierung und sichern Sie sich so Ihren Teilnahmeplatz. Wir kontaktieren Sie, wenn wir Ihre definitive Zu- oder Absage benötigen.

 

 Termine

Datum
Ort
Anmeldung
27.05. - 28.05.2025
Online (WEB-Seminar)
10.07. - 11.07.2025
Online (WEB-Seminar)
13.11. - 14.11.2025
D-Frankfurt/Main

Workshops in Ihrem Unternehmen

Dieses Seminar bieten wir auch als Inhouse-Veranstaltung bei Ihnen vor Ort und als exklusives WEB-Seminar für Ihr Unternehmen an, bei dem Ihre Mitarbeiter vom eigenen Homeoffice, dem eigenen Arbeitsplatz oder von gemeinsamen Besprechungsräumen aus teilnehmen können. So schulen Sie eine größere Anzahl an Mitarbeitern, sorgen dafür, dass sich alle Beteiligten am selben Wissensstand befinden, und ganz nebenbei senken Sie die Weiterbildungskosten.